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Gute Geschichte: Das goldene Reh

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Dieter  / pixelio.de

Dieter / pixelio.de

The Golden Deer (Story of Jakata tales) Ein goldenes Reh mit blauen Augen lebte mitten in einem dichten Wald, es war dort sehr unter allen Tieren geduldet, vor allem weil es wusste wie man sich gut vor Jägern schützen kann.Eines Tages kam das Reh mit einem Mann in Kontakt, welchen es rettete kurz bevor er im Fluss ertrank. Das Reh transportierte ihn auf seinem Rücken und wärmte ihn mit seinem Fell. Zum Dank versprach der Mann den Wunsch des Rehs zu respektieren und niemandem von der Existenz des Rehs zu erzählen.

Zu derselben Zeit träumte die Königin von einem wunderschönen goldenen Reh, welches das Dharma mit einer Menschenstimme predigte. Sie war so verzückt über das Reh, dass sie den König bat ihr bei der Suche nach dem Reh zu helfen. Daraufhin verkündete der König in dem gesamten Dorf, dass derjenige der das Reh findet ein reiches Dorf und zehn wunderschöne Ehefrauen als Belohnung erhält.

Als der von dem Reh gerettet Mann von dieser Nachricht hörte und damit auch die Möglichkeit sah sich von der Armut zu befreien, indem er das Versprechen zu dem Reh bricht, konnte er nicht wiederstehen und führte den König zu dem Reh.

Doch als der König gerade das Reh erschießen wollte, sprach das Reh den König mit Menschenstimme an: ”wie hast du mich hier gefunden?”. Als der König auf den geretteten Mann zeigte, fuhr das Reh fort: “einst rettete ich diesen Mann vor einer Gefahr und jetzt bringt er Gefahr zu mir”.

Als der König daraufhin den Mann erschießen wollte, reagierte das Reh mit Mitgefühl, stellte sich vor den Mann und sagte: “greife nicht denjenigen an, der sowieso schon angegriffen ist”. Da gab auch der König bei und er sagte: “wenn du ihm vergibst, werde auch ich ihm vergeben”, und er belohnte den Mann mit all dem versprochenen Reichtum.

Das goldene Reh wurde in die Stadt auf den Thron gebracht, um dort das Dharma zu predigen: “Das Ausüben von Mitgefühl für alle Lebewesen sollte den Menschen dazu bringen alle als seine Familienmitglieder zu betrachten. Wenn eine Person alle Lebewesen als seine eigene Familie betrachtet, wie könnte er nur daran denken irgendjemanden zu verletzen?”.

Danach verschwand das Reh wieder im Wald und der König predigte weiterhin die Worte des Rehs, und er und sein Gefolge begannen mit der Ausübung von Mitgefühl von ganzem Herzen.

 


Die Geschichte von der kleinen Welle

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Heute möchte ich dir eine hübsche kleine Geschichte schenken, die mir einmal das Meer erzählt hat. Sie handelt von einer kleinen Welle und geht so:

Es war einmal eine kleine Welle. Die hüpfte da draussen auf dem Meer hoch und runter und amüsierte sich prächtig. Sie genoss einfach nur den Sonnenschein und die frische Luft, bis sie bemerkt, dass vor ihr noch andere Wellen sind.

Sie sieht, wie die anderen Wellen an der Küste zerschellen, und das jagt ihr Angst ein. „Oh mein Gott, das ist ja schrecklich was mir da gleich passieren wir”, klagt die kleine Welle.

Da kommt eine andere Welle auf sie zu und fragt sie: „Wieso siehst du so traurig aus? und die kleine Welle antwortet: “Du verstehst überhaupt nicht, was los ist! Wir werden allesamt an der Küste zerschellen! Alle Wellen, lösen sich auf und werden nichts sein! Ist dir das nicht klar?”

Und die andere Welle sagt: „Dir ist da etwas nicht klar, weil du denkst, du bist eine Welle, aber du bist ein Teil des Ozeans.”

Aktueller Film The Connected Universe zu den wissenschaftlichen Hintergründen hier

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Gute Geschichte: Das Gänseblümchen

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Foto: Monika Kirschke

Foto: Monika Kirschke

Der einst prächtige Garten Gottes lag im Sterben. An den Bäumen vertrockneten mitten im Frühling die Blätter, an den Büschen verwelkten die Blüten noch bevor sie richtig zu blühen begannen und die Blumen ließen ihre Köpfe hängen oder lagen geknickt auf der Erde.

Fassungslos fragte Gott die Eiche was los sei und die Eiche antwortete ihm, sie stürbe, weil sie keine Trauben tragen könne. Als Gott zum Weinstock ging, schüttelte der traurig seine kahlen Äste und flüsterte, er müsse sterben, weil er nicht so groß wie eine Zypresse werden könne. Und die Zypresse lag in den letzten Zügen, weil sie nicht blühen und duften konnte, wie eine Rose. Die Rose dagegen wollte nicht länger leben, weil die Schönheit ihrer Blüte nur kurze Zeit anhielt. Schließlich fiel Gottes Blick auf eine kleine Pflanze mitten auf der Wiese, die sich im Wind wiegte und blühte und so frisch wie immer wirkte.

“Wie kommt es, dass du als einziges blühst?” fragte Gott das Gänseblümchen.“Ich denke mir, wenn du eine Rose oder einen Weinstock, eine Eiche oder einen Lotos statt meiner gewollt hättest, dann hättest du sie gepflanzt. Und wenn du mich nicht haben wolltest, so hättest du mich ausgerissen. Vor allem aber, weil ich ohnehin nichts anderes sein kann, als das was ich bin, genieße ich es voll und ganz ein Gänseblümchen sein.

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Kuhglück

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küheFrühlingsgefühle auch bei Kühen?

Nein, die Nachricht ist schon von Juli 2014, aber so schön, dass wir sie noch mal gerne teilen.

Freude.

Gute Geschichte: Ein bewundernswerter Bauplan

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Bernd Kasper / pixelio.de

Ein Millionär, der meinte, dass für sein Geld alles möglich sei, beauftragte einen Architekten mit folgender Aufgabe: “Sie sollen für mich einen Turm bauen, der einen Durchmesser von 4 m hat. Darin müssen Treppen und Gänge, Wasserleitung und Materialaufzüge eingebaut werden. Die Wände dürfen nur einen halben Meter dick sein. Die Höhe des Turmes aber muss 1500 m betragen. Er muss sich nach allen Seiten biegen können, und in seiner Spitze soll eine chemische Fabrik eingebaut werden.“

Wie weise der Mensch auch ist, so würde er doch nicht imstande sein, so etwas zu bauen.

Aber es gibt einen “Turm”, dessen Höhe tatsächlich 400 Mal größer ist als sein sein Durchmesser.

Dieser “Turm” ist der Roggenhalm:
Seine Wand ist nur einen halben Millimeter dick, während sein Durchmesser vier Millimeter beträgt, und seine Höhe 1,5 Meter.
In den Rippen des Halms finden sich Treppen und Gänge.
Aufzüge für Nährmittel und Leitungen für das Wasser sind vorhanden. An der Spitze des Halms, in der Ähre, befindet sich eine chemische Fabrik, in der das Mehl für das Brot des Menschen in Form von Körnern hergestellt und gespeichert wird.

Somit beweisen Milliarden von Ähren, welche unglaublichen Bauwerke das Leben hervorbringen kann.

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Gute Geschichte: Der Fluss

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10535560_745036282201452_2714436706024885883_oEinen Weisen im alten China fragten einmal seine Schüler: “Du stehst nun schon so lange vor diesem Fluss und schaust ins Wasser. Was siehst du denn da?”
Der Weise gab keine Antwort. Er wandte den Blick nicht ab von dem unablässig strömenden Wasser.

Endlich sprach er: “Das Wasser lehrt uns, wie wir leben sollen. Wohin es fließt, bringt es Leben und teilt sich aus an alle, die seiner bedürfen. Es ist gütig und freigiebig. Die Unebenheiten des Geländes versteht es auszugleichen: Es ist gerecht. Ohne zu zögern in seinem Lauf, stürzt es sich über Steilwände in die Tiefe. Es ist mutig. Seine Oberfläche ist glatt und ebenmäßig, aber es kann verborgene Tiefen bilden. Es ist weise. Felsen, die ihm im Lauf entgegenstehen, umfließt es. Es ist verträglich. Aber seine Kraft ist Tag und Nacht am Werk, das Hindernis zu beseitigen. Es ist ausdauernd. Wie viele Windungen es auch auf sich nehmen muss, niemals verliert es die Richtung zu seinem ewigen Ziel, dem Meer, aus dem Auge. Es ist zielbewusst. Und sooft es auch verunreinigt wird, bemüht es sich doch unablässig, wieder rein zu werden. Es hat die Kraft, sich immer wieder zu erneuern.

Das alles, sagte der Weise, ist es, warum ich auf das Wasser schaue. Es lehrt mich das rechte Leben!”

Bohnen des Dankes

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Foto: Anke Persson

Man erzählt sich die Geschichte von einer weisen Frau, die sehr, sehr alt wurde und tief glücklich lebte. Sie war eine Lebensgenießerin par Excellence. Nie verließ sie das Haus, ohne eine Handvoll Bohnen einzustecken.

Sie tat dies nicht, um die Bohnen zu verkaufen. Nein, sie nahm sie mit, um so die schönen Momente des Lebens bewusster wahrnehmen zu können.

Für jede Kleinigkeit, die sie tagsüber erlebte- so zum Beispiel einen fröhlichen Schwatz auf der Straße, ein köstliches Brot, einen Moment der Stille, das Lachen eines Menschen, eine Tasse Tee, eine Berührung des Herzens, einen schattigen Platz in der Mittagshitze, das Zwitschern eines Vogels- für alles, was die Sinne und das Herz erfreute, ließ sie eine Bohne aus der rechten in die linke Jackentasche wandern.

Manchmal waren es gleich zwei oder drei.

Abends saß sie zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Jackentasche.
Sie zelebrierte die Minuten. So führte sie sich vor Augen, wie viel Schönes ihr an diesem Tag widerfahren war und freute sich.
Und sogar an einem Abend, an dem sie nur eine Bohne zählte, war der Tag gelungen – es hatte sich gelohnt, ihn zu leben.

Gute Geschichte: Wie man guten Mais anbaut

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Foto: Andreas Hermsdorf  / pixelio.de

Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Ein amerikanischer Bauer baute auf seinen Feldern große Mengen von bestem Mais an. Jedes Jahr meldete er seinen Mais zum staatlichen Wettbewerb für das beste Saatgut der Umgebung an und jedes Jahr gewann er.

Eines Tages wurde er von einem Reporter intervieuwt, der hinter das Geheimniss des preisgekrönten Maises kommen wollte. Die Antwort verblüffte den Reporter sehr: Der Bauer berichtete nämlich, dass er sein Saatgut immer an seine Nachbarn weitergab.

“Aber wie kannst du Saatgut an deine Konkurrenten weitergeben?”, fragte der Reporter. “Das ist gar nicht so schwer zu verstehen”, sagte der Bauer. “Der Wind nimmt die Pollen auf und verteilt sie von Feld zu Feld. Wenn meine Nachbarn schlechten Mais anbauen, kommt es zu Kreuzungen, die auch die Qualität meines Maises verschlechtern. Wenn ich guten Mais anbauen will, muss ich meinen Nachbarn helfen.”

Das  Netzwerk Sin­nige Geschich­ten ver­sam­melt in ver­schie­de­ner Form berüh­rende Worte und schöne Bil­der: “Geschich­ten, die Sinn und Bedeu­tung geben, sind Weg­wei­ser in unse­rem Leben – sie erzäh­len uns etwas über tiefe uni­ver­selle Werte.”


Ein Lächeln für alle grossartigen Mamas

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Für den Muttertag genau die richtige Geschichte: Ich ging mit meiner 4-jährigen Tochter spazieren. Sie hob etwas vom Boden auf und wollte es sich in ihrem Mund stecken. Ich nahm ihr das Ding weg und bat sie, nichts vom Boden in den Mund zu nehmen. ‘Warum?’ fragte mich meine Tochter. ‘Weil es auf dem Boden gelegen hat, weil der Boden schmutzig ist, weil wir nicht wissen, was genau es ist, wo es gewesen ist und vermutlich ist es voller Bakterien’, antwortete ich. Meine Tochter betrachtete mich mit Bewunderung und fragte, ‘Mama, wieso weißt du das alles? Du bist aber klug.’ Ich überlegte kurz und erwiderte: ‘Alle Mamas wissen solche Dinge. Das ist Teil vom Mama-Test. Entweder du weißt die Antworten oder sie lassen dich nicht Mami sein.’ Schweigend gingen wir 2 oder 3 Minuten, aber sie schien etwas zu überlegen. ‘Oh – Ich begreife!’ sie strahlte, ‘Wenn du den Test nicht bestehst, dann wirst du Papa!’ ‘Genau’ antwortete ich mit einem großen Grinsen in meinem Gesicht.

Diese Geschichte wurde uns von einer newslichterin-Leserin zugeschickt. Sie wird per Mail an alle großartigen Mamas immer weiter verbreitet.
Und wir wissen, dass es auch großartige Väter gibt, besonders die, welche mit Humor gesegnet sind :-)

Papa, darf ich dich mal was fragen…

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Foto: Anke Persson

Foto: Anke Persson

Sohn: „Papa, kann ich Dich mal was fragen?“
Vater: „Klar, mein Junge. Was ist los?“
Sohn: „Papa, wie viel Geld verdienst du in der Stunde?”
Vater: „Nun, ich denke solche Dinge haben dich noch nicht zu interessieren. Warum fragst du so was?
Sohn: „Ich möchte es einfach nur wissen. Bitte bitte, sag mir, wie viel du in der Stunde verdienst.“
Vater: „Na gut, wenn du es unbedingt wissen möchtest, Ich verdiene 100 Euro in der Stunde.“
Sohn: „Oh.“ (Er senkt den Kopf)
Sohn: „Papa, kannst du mir vielleicht 50 Euro leihen?“
Vater: „(äußerst verärgert) So so! Deshalb fragst du also. Du willst dir Geld von mir leihen, um dir irgendein dämliches Spielzeug oder anderen Blödsinn zu kaufen. So nicht mein Freund. Marschier in dein Zimmer und ab ins Bett! Du solltest mal darüber nachdenken, wie egoistisch du eigentlich bist. Ich arbeite jeden Tag extrem hart und muss mir dann abends so dreiste Fragen anhören!“

Der kleine Junge geht still und leise in sein Zimmer und schließt die Tür.
Der Vater setzt sich erst mal hin, wird jedoch umso wütender, je mehr er über die Frage des Jungen nachdenkt.
„Wie durchtrieben mein Sohn nur ist! Stellt mir solche Fragen, nur um an Geld zu kommen!“

Über eine Stunde vergeht bis der Vater sich beruhigt hat und anfängt Nachzudenken.
„Vielleicht gibt es da wirklich etwas, dass mein Sohn dringend braucht. Er fragt sehr selten nach Geld. Eigentlich hat er noch nie gefragt. Vielleicht braucht er die 50 Euro tatsächlich. Vielleicht habe ich ihm Unrecht getan.“
Der Vater geht zum Zimmer des kleinen Jungen, öffnet die Tür und betritt das Zimmer.

Vater: „Schläfst du schon, Sohnemann?“
Sohn: „Nein, Papa, ich bin noch wach.“
Vater: „Schau mal, ich habe noch mal über alles nachgedacht. Vielleicht war ich tatsächlich ein bisschen zu streng zu dir. Es war ein langer Tag, eine Menge hat sich angestaut und du hast alles abbekommen. Hier sind die 50 Euro um die du mich gebeten hast. Es tut mir leid.“

Der kleine Junge lächelt.
Sohn: „Danke, Papi!”
Der kleine Junge greift unter sein Kopfkissen und holt ein paar weitere zerknitterte Euro-Scheine hervor. Der Vater sieht, dass der Junge unter seinem Kissen bereits Geld gebunkert hat und wird erneut wütend. Langsam und ruhig beginnt der kleine Junge das Geld zu zählen und schaut danach seinen Vater an.

Vater: „Warum zum Teufel fragst du nach Geld, wenn du schon welches hast?“
Sohn: „Weil ich noch nicht genug hatte. Jetzt aber reicht es! Papi, jetzt habe ich 100 Euro. Darf ich hierfür eine Stunde deiner Zeit kaufen? Bitte komme morgen früher von der Arbeit nach Hause. Ich möchte gerne mit dir zusammen Essen.“

Der Vater sinkt auf den Boden. Er hat mit solch einer Antwort nicht gerechnet. Er ist erschüttert, gerührt, überwältigt. Er schließt seinen Sohn in die Arme, und bittet ihn um Entschuldigung.

Dies ist nur eine kleine Geschichte über Vater und Sohn. Eine kleine Geschichte für all jene die in ihrem Leben so hart und lange arbeiten. Wir sollten nicht zulassen, dass uns in unserem turbulenten Leben, der Blick für das fehlt, was wirklich wichtig ist. Die Menschen, die wir lieben.

Teilt diese Geschichte um noch mehr Menschen zum Nachdenken zu bringen.

Das Band der Eintracht

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Rainer Sturm  / pixelio.de

Rainer Sturm / pixelio.de

Ein Vater hatte sieben Söhne, die oft uneins waren. Über dem Zanken und Streiten versäumten sie ihre Arbeit. Ja, einige böse Menschen hatten im Sinne, diese Uneinigkeit zu benutzen, um die Söhne nach dem Tode des Vaters um ihr Erbteil zu bringen.Da ließ der alte Mann alle sieben Söhne zusammenkommen, legte ihnen sieben Stäbe vor, die fest zusammengebunden waren und sagte: „Dem von euch, der dieses Bündel Stäbe zerbricht, zahle ich hundert große Taler.“ Einer nach dem anderen strengte alle seine Kräfte an, doch jeder sagte nach langem vergeblichen Bemühen: „Es ist nicht möglich.“

„Und doch“, sagte der Vater, „ist nichts leichter!“ Er löste das Bündel auf und zerbrach einen Stab nach dem anderen mit geringer Mühe. „Ei“, riefen die Söhne, „so ist es freilich leicht, so könnte es ein kleiner Knabe!“

Der Vater aber sprach: „Wie es mit diesen Stäben ist, so ist es auch mit euch, meine Söhne. Solange ihr fest zusammenhaltet, werdet ihr bestehen und niemand wird euch überwältigen können. Wird aber das Band der Eintracht, das euch verbinden soll, aufgelöst, so geht es euch wie den Stäben, die hier zerbrochen auf dem Boden liegen.“

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Foto: Geschichten Netzwerk

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Gute Geschichte: Der Laden Gottes

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965402_10151427560896227_1748416712_oIch trat in den Laden Gottes ein und sah einen Engel hinter dem Verkaufstresen.
Verwundert und überrascht sagte ich: „Heiliger Engel, was verkaufst Du?“
“Alle Gaben Gottes“, antwortete er mir.
“Sind sie teuer?“
„Nein. Es ist alles kostenlos.“

Ich sah mich aufmerksam im Laden um. Es gab Krüge voll Glück, Päckchen mit Hoffnung, Körbe, die überquollen von Zufriedenheit, Schachteln gefüllt mit Botschaften und Weisheiten, Tüten mit Vertrauen.

Mutig bat ich: „Ach bitte, ich möchte gerne ein Glas Glauben, viel Glück und Frieden für mich, meine Familie, Nachbarn und meine Freunde. Auch reichlich Dankbarkeit und Vergebung sowie eine große Liebe zu allen.“

Sofort schnürte mir der Engel des Herrn eine kleines Päckchen, das leicht in meiner Hand Platz hatte.
Ich war ganz überrascht und sagte: “Hast Du alles, um das ich bat, in dieses winzige Päckchen getan?“
Lächelnd antwortete der Engel: „Mein lieber Kunde, im Laden Gottes verkaufen wir keine Früchte, es gibt nur Samen.“

Unbekannter Autor

Suche dringend neue Klamotten!

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JörgBrinckheger  / pixelio.de

JörgBrinckheger / pixelio.de

SUCHE DRINGEND NEUE KLAMOTTEN! WER KANN MIR HELFEN ??? Also, ich brauche unbedingt ein neues NERVENKOSTÜM, passend für ca. 1,55 m wenn möglich fröhlich bunt. Mein altes hat leider schon `ne Menge Löcher und ist schon leicht grau geworden. Es sollte weite ÄRMEL haben, aus denen ich mir immer bei Bedarf was raus schütteln kann. Genügend große TASCHEN, in denen man eine Faust machen kann. Dann brauche ich dringend neue SAMTHANDSCHUHE, weil meine schon völlig zerschlissen sind und nicht mehr so gut funktionieren. Bitte keine weißen, die sind immer so schnell schmutzig.

Ich hätte auch gerne mal ein Paar SCHUHE die mir richtig passen, da ich mir ja immer gleich jeden Schuh anziehen muss … und das ist schmerzhaft auf Dauer.
Vielleicht noch einen schönen HUT, an den ich mir ein paar Dinge stecken kann.
Wenn noch jemand eine ROSA BRILLE zu Hause hat, die hätte ich auch gerne. Meine alte passt anscheinend nicht mehr richtig.
Ganz toll wäre es auch, wenn noch jemand ein DICKES FELL übrig hätte, meins ist schon ziemlich abgenutzt, besonders das Rückenteil ist vom vielen runter rutschen lassen ganz verschlissen.

Zum Schluss bitte ich noch um einen GÜRTEL, den ich nach Bedarf enger schnallen kann. Ach und bevor ich es vergesse… hat jemand noch GEDULDSFÄDEN rum liegen? Meine sind alle gerissen!
Danke im Voraus!

Dieser Text erreichte uns per Mail vebunden mit diesem Begleittext: Starke Menschen wissen, wie sie ihr Leben in der Reihe halten. Sogar mit Tränen in den Augen können sie mit einem Lächeln sagen: Ich bin ok. Sende dies an eine starke Person. Ich habe es gerade getan. Veränderung kommt. Karma sagt, die harten Zeiten sind vorbei. Wenn du an das glaubst, dann sende dies an 5 Personen, mich eingeschlossen. Schau was in 30 Minuten geschieht. Sei ehrlich und schicke dies an alle, die dich dieses Jahr zum Lachen gebracht haben. Ich schick es einfach um zu sagen: es ist schön, daß es dich gibt!☺…..

Und wir veröffentlichen es einfach, um möglichst viele Menschen zum Lachen zu bringen! Danke.

Der Suchende

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IMG_1156Es war einmal ein Suchender. Für ihn stellte sich das Leben als eine Suche dar, ohne das er etwas Konkretes finden wollte. Eines Tages machte er sich auf den Weg nach Kammir, denn er hatte viel gehört von dieser Stadt.

Dort angekommen, entdeckte er einen kleinen Pfad, dem er seine Beachtung schenkte. Er folgte ihm und trat durch ein Bronzetor in einen wunderschönen Park, voller Schmetterlinge, Blumen und hoher Bäume. Er schlenderte an weißen Steinen vorbei, die wie zufällig zwischen den Bäumen angeordnet schienen….auf einem dieser Steine las er : Tarek, gelebt 8 Jahre, 6 Monate, 2 Wochen und 3 Tage. Diese Worte ergriffen ihn und er wurde sich darüber klar, dass es sich hier um Grabsteine handelt. Mitleidig dachte er an das Kind, das unter diesem Stein wohl begraben wurde. Dann betrachtete er an diesem verzauberten Ort die Inschriften der anderen Steine….Yamir Kalib, gelebt 5 Jahre, 8 Monate und 3 Wochen.

Tief bewegt erkannte er, das er sich auf einem Friedhof befand. Ein Stein nach dem anderen suchte er auf. Alle, mit ähnlichen Inschriften. Der Älteste, stellte er mit Horror fest, hatte gerade mal 11 Jahre gelebt. Er setzte sich hin und weinte, als ein Friedhofswächter auf ihn zukam und ihn fragte, ob er den Tod eines Familienmitgliedes beweinte. „Nein“ , sagte er, „aber sag mir, was ist in dieser Stadt passiert ? Warum liegen hier so viele Kinder begraben ? Was für ein Fluch war diese Ursache?“ Der Wächter lächelte und sagte:“Es gab keinen Fluch. Die Wahrheit liegt in einer alten Tradition….Sobald ein Jugendlicher 15 Jahre alt wird, schenken ihm seine Eltern ein kleines Buch, so wie dieses hier, was ich um den Hals trage. Wir halten darin jeden Moment fest, der uns im Laufe unseres Lebens intensiv bewegt hat. Wir tragen in die linke Spalte die Ursache eines Glücksmomentes ein und in die rechte Spalte die Dauer dieses Momentes. Wir tragen einfach alle Momente ein, die wir genießen durften und uns glücklich machten. Sobald jemand stirbt, so will es der Brauch, öffnen wir das Büchlein und zählen die Zeiten zusammen, in denen er glücklich war. Das ist die Zahl, die wir auf seinen Grabstein schreiben, denn diese Zahl ist für uns die einzige und wahrhafte Zeit, in der er gelebt hat, sie ist seine wirkliche Lebenszeit.

(frei übersetzt nach J. Bucay)

bucayZur Person: Jorge Bucay, 1949 in Buenos Aires, Argentinien, geboren, stammt aus einer Familie mit arabisch-jüdischen Wurzeln. Aufgewachsen ist er in einem überwiegend christlichen Viertel von Buenos Aires. Er studierte Medizin und Psychoanalyse und wurde zu einem der einflussreichsten Gestalttherapeuten.
Jorge Bucay ist im wahrsten Sinn des Wortes ein geborener Geschichtenerzähler. Sein großer internationaler Erfolg verdankt sich der Erfahrung und Kenntnis unterschiedlichster kultureller Einflüsse und seinem stupenden Wissen über den Menschen. Seine Bücher reflektieren alle diese Einflüsse und seine jahrelange therapeutische Erfahrung. Aktuell ist sein neuestes Buch „Drei Fragen Wer bin ich? Wohin gehe ich? Und mit wem?“ im Fischer Verlag erschienen.

Ein schwedisches Sommermärchen

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GoldeneErnte Kopie An einem schönen Sommertage war um die Mittagszeit eine Stille im Wald eingetreten. Die Vögel steckten ihre Köpfe unter die Flügel. Alles ruhte.

Da steckte der Buchfink sein Köpfchen hervor und fragte: Was ist das Leben?
Alle waren betroffen über diese schwere Frage.

Eine Rose entfaltete ihre Knospe und schob behutsam ein Blatt ums andere heraus.
Sie sprach: Das Leben ist eine Entwicklung.

Weniger tief veranlagt war der Schmetterling. Lustig flog er von einer Blume zur anderen, naschte hier und dort und sagte:
Das Leben ist lauter Freude und Sonnenschein.

Drunten am Boden schleppte sich eine Ameise mit einem Strohhalm, der zehnmal länger als sie selbst war, und sagte:
Das Leben ist nichts als Mühe und Arbeit.

Geschäftig kam eine Biene von einer honighaltigen Blume zurück und meinte dazu:
Das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.

Wo so weise Reden geführt wurden, steckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und sagte:
Das Leben ist ein Kampf in Dunkel.

Die Elster, die selbst nichts weiß, und nur vom Spott der anderen lebt, sagte:
Was ihr für weise Reden führt! Man sollte wunder meinen, was ihr für gescheite Leute seid!

Es hätte nun fast einen großen Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte,
der sagte: Den Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.

Dann zog er weiter zum Meer.

Dort brandeten die Wogen und warfen sich mit Gewalt gegen die Felsen, kletterten daran in die Höhe und warfen sich dann wieder mit gebrochener Kraft ins Meer zurück und stöhnten:
Das Leben ist ein stetes, vergebliches Ringen nach Freiheit.

Hoch über ihnen zog ein Adler majestätisch seine Kreise, der frohlockte:
Das Leben ist ein Streben nach oben.

Nicht weit davon stand eine Weide, die hatte der Sturm schon zur Seite geneigt.
Sie sprach: Das Leben ist ein Sich-Neigen unter einer höheren Macht.

Dann kam die Nacht …
Im lautlosen Flug glitt ein Uhu durch das Geäst des Waldes und krächzte:
Das Leben heißt, die Gelegenheit nutzen, wenn die anderen schlafen.

Schließlich wurde es still im Walde.

Nach einer Weile ging ein Mann durch die menschenleeren Straßen nach Hause. Er kam von einer Lustbarkeit und sagte so vor sich hin:
Das Leben ist ein ständiges Suchen nach Glück und Erfolg sowie eine Kette von Enttäuschungen.

Auf einmal flammte die Morgenröte in ihrer vollen Pracht auf und sprach:
Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des kommenden Tages bin, ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit.

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Gute Geschichte: Im Herzen nahe sein

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herz_aus_kuhschwanzEines Tages fragte Mahatma Gandhi: „Warum schreien die Menschen so, wenn sie wütend sind?“

„Sie schreien, weil sie die Ruhe verlieren“, antwortete ein Mann.
„Doch warum schreien sie, wenn die andere Person neben ihnen steht?“, fragte Gandhi erneut.

„Wir schreien, weil wir wollen, dass die andere Person uns zuhört“, erwiderte ein anderer Mann. Gandhi fragte weiter: „Ist es dann nicht möglich, mit leiser Stimme zu sprechen?“ Weitere Antworten folgten, doch keine konnte ihn überzeugen.

Nach einem Augenblick des Nachdenkens sagte er: „Wollt ihr wissen, weshalb man eine andere Person anschreit, wenn man wütend ist? Es ist so, dass sich bei einem Streit die Herzen zweier Menschen weit voneinander entfernen. Um diese Distanz zu überwinden, muss man schreien. Je wütender die Menschen sind, desto lauter müssen sie schreien, um einander zu hören.

Darum laßt es nicht zu, dass eure Herzen sich bei einer Diskussion voneinander entfernen. Sagt keine Worte, die die Herzen auseinander treiben, denn der Tag wird kommen, an dem die Distanz so groß ist, dass es keinen Weg mehr zurück geben wird.

Ganz anders ist es zwischen zwei Menschen, die sich lieben. Sie schreien nicht, sie reden sanft miteinander. Weshalb wohl?

Weil ihre Herzen einander sehr nahe sind. Die Distanz zwischen ihnen ist klein. Manchmal sind sich die Herzen so nahe, dass sie nicht einmal sprechen, sondern nur flüstern. Und wenn die Liebe noch stärker ist, braucht es nicht einmal mehr ein Flüstern. Es genügt, sich anzusehen und die Herzen hören einander. Denn wenn zwei Menschen sich lieben, sind sie einander sehr nahe.

Mahatma Gandhi

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Was für eine Liebe…

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lorenaswandelfest2012 236Sie kanten sich nun schon sechs Jahre hatten gute und auch schlechte Zeiten durchgemacht und egal was passierte, sie stand immer zu ihm. Aber es kam der Tag, da merkte sie wie er rastlos wurde als würde er von irgendwas getrieben und sie beobachtete es beängstigt.

Eines Tages nahm er ihre Hand und sagte mit gesenktem Blick zu ihr…
Bitte glaub mir ich liebe Dich und ich werde Dich für immer lieben aber ich muss gehen…
Ich habe das Gefühl das Leben zieht an mir vorbei, ohne dass ich es gelebt habe.

Beschämt lächelte er sie an und wartete auf ihre Reaktion. Er hatte mit jeder gerechnet aber nicht mit der, die dann kam…

Mit einem Lächeln in den Augen sah sie ihn an und leise flüsterte sie…
Wenn ich wüsste, dass Du wieder glücklich sein kannst, wenn ich um Dich kämpfe, dann würde ich es tun…
aber weil ich Dich so sehr liebe, spüre ich, dass ich Dich gehen lassen muss, damit Du wieder glücklich bist.

Voller Liebe sah er sie noch einmal an, drehte sich um und ging…
Auf halbem Weg blieb er stehen und wollte noch einmal umkehren…
Aber da hörte er sie schon mit leiser Stimme sagen… Bitte geh…

Jahre ging er von einem Ort zum anderen, von einer Frau zur anderen. Aber nie vergass er das
Lächeln von jener Frau, die ihn damals gehen lies…
Um so weiter er ging, um so mehr überkam ihn diese Unruhe, die er schon damals spürte…
und er hatte immer dieses Gefühl, soweit er auch ginge, er käme nie an.
Eines Tages stand er vor dem Haus, wo er vor so vielen Jahren glücklich gewesen war. In seinem
Inneren breitete sich auf einmal eine unbeschreibliche Wärme und Ruhe aus… und nach langer Zeit
kam ihm der Gedanke, ich bin endlich angekommen.

Mit zitternder Hand klingelte er an der Tür. Die Sekunden kamen ihm wie Stunden vor aber nach einer Weile
öffnete ihm eine junge Frau, und fragte was sie für ihn tun könne.
Leicht verwirrt sah er sie an und mit einem leichten Stottern in der Stimme erkundigte er sich nach
jener Frau, mit der er einst so glücklich gewesen war.
Oh, das tut mir leid antworte die fremde Frau Wir haben dieses Haus vor einem Jahr gekauft.
Die Vorbesitzerin ist verstorben.

Wortlos drehte er sich um und rannte davon…
Langsam ging er über den Friedhof…
Seine Tränen vermischten sich mit
dem Regen der ihm über das Gesicht lief.
Plötzlich blieb er stehen, drehte sich nach links und sah auf ihr Grab. Es war schlicht und
schmucklos. Vorsichtig bückte er sich und sanft, fast zärtlich, strich er über den Grabstein…

Als er plötzlich die Worte sah… ganz klein geschrieben und nur an IHN gerichtet las er ihre letzten Worte….

In Gedanken bin ich immer mit DIR
gegangen.. in ewiger Liebe.

*Autor:unbekannt*

Fragen vom Schmetterling

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Foto: Sabrina Gundert

Foto: Sabrina Gundert

“Wie lang ist das Leben und was kommt danach?“ fragte der Schmetterling Gott. “Was war davor? Warum weiß ich nichts davon? – Viele, schwere Fragen an einem schönen Frühlingstag. Fragen an Gott und es gab keine Antworten. Oder? träumte der Schmetterling?

Etwas oder jemand ließ ihn spüren, dass er nicht alleine war: “ Du kannst dein ganzes Leben noch einmal erleben. Fliege ganz hoch , so hoch wie du kannst, und du wirst Augen haben, die alles sehen; Ohren, die alles hören und eine Seele, die alles fühlt.“ – Und der Schmetterling flog und flog. Er strengte sich an, höher und höher. Er gab seine ganze Kraft hin.

Als er nicht mehr konnte, gab er auf und ließ sich fallen. Aber er fiel nicht, er wurde gehalten, unsichtbar getragen. Er schwebte. Er spürte Licht um sich herum, hörte unbekannte Töne und sah plötzlich ein Bild vor sich. Er platzte auf, wie eine Seifenblase. Er sah einen Schmetterling, der an einen Busch flog, seine Eier ablegte und verschwand. Die Sonne kam, der Regen fiel und aus einem Ei schlüpfte eine Raupe, ganz klein und fast unsichtbar. Der Schmetterling spürte plötzlich in seiner Seele: – Das bin ich. Ich bin dieser kleine Wurm. – Er staunte.

Die Raupe kletterte los, fraß von den Blättern, versteckte sich vor den Vögeln und Insekten. Sie lebte gut. Kein Tag war wie der andere. Manchmal hatte sie Angst, gefressen zu werden, und versteckte sich. Mal sonnte sie sich übermütig. Sorgen kannte sie nicht und wuchs prächtig. Sie wurde dicker, träger und langsamer. “Was soll aus der wohl werden“, fragte sich der Schmetterling, “und wie bin ich so schön geworden?“

Die Raupe suchte sich einen schönen verstecken Platz. Sie streckte sich an der Unterseite eines kleinen Zweiges und spann sich ein. Langsam aber war nicht mehr viel von ihr zu sehen. “Stirbt die Raupe?“ sorgte sich der Schmetterling. “Ja,“ hörte er Antwort, “sie stirbt und erwacht zu neuem Leben. Sie wechselt ihre äußere Hülle. Das Alte vergeht und das Neue wächst heran. Schau!“ Und er sah hinein in die Hülle, die Puppe. Die Raupe war nicht mehr da, er erschrak.

Feine Gliedmaßen entstanden, alles verwandelte sich. Ein Bild löste das andere ab. – Der Schmetterling staunte. – Beinah hätte er übersehen, wie die Puppe sich unten öffnete. Ein kleines Loch entstand. Eine neue Gestalt kletterte, nein schob sich langsam heraus und saß im Licht. Die Sonne wärmte sie und sie atmete tief ein. Das neue Leben hatte begonnen. Die Gestalt breitet die zarten Flügel aus und erhob sich in die Luft.

“Das bin doch ich.“ Dachte der Schmetterling. “Er sah noch einmal sein Leben bis zu dem Flug, der ihn höher und höher trug. “Ja, das bist du.“ Sagte Gott. “Du weißt nun, was vorher war und was nachher kommt. Sonst sieht jeder nur seinen Lebenszeitraum, seine Erfahrung. Er spürt nicht das neue Leben und auch nicht die Ankunft im Licht. Nur weil du dich fallen gelassen hast, weil du vertraut hasst, konntest du mehr sehen.“ Zur Person: Friedrich Rückert wurde am 16. Mai 1788 in Schweinfurt geboren. Er besuchte das Gymnasium in Schweinfurt und studierte ab 1805 Jura und Philologie in Würzburg und Heidelberg, wo er sich 1811 habilitierte. Er hielt Vorlesungen über griechische und orientalische Mythologie, wurde dann Gymnasiallehrer und Privatgelehrter. Er arbeitete auch als Redakteur in Stuttgart und Coburg.

1826 wurde er Professor der orientalischen Sprachen in Erlangen; er erhielt auch eine Professur in Berlin. 1848 zog er auf das Gut seiner Frau. Rückert starb am 31. Januar 1866 in Neuseß bei Coburg.

Der selbstsüchtige Riese

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Foto: Crystal

Foto: Crystal

Von Oscar Wilde. Jeden Nachmittag, wenn sie aus der Schule kamen, pflegten die Kinder in des Riesen Garten zu gehen und dort zu spielen. Es war ein großer, lieblicher Garten mit weichem, grünem Gras. Hier und da standen über dem Gras schöne Blumen wie Sterne, und es waren dort zwölf Pfirsichbäume, die im Frühling zarte, rosige und perlfarbene Blüten hatten und im Herbst reiche Früchte trugen. Die Vögel saßen auf den Zweigen und sangen so süß, dass die Kinder ihre Spiele unterbrachen, um ihnen zu lauschen. »Wie glücklich sind wir hier!« riefen sie einander zu.Eines Tages kam der Riese zurück. Er hatte seinen Freund Oger in Cornwall besucht und war sieben Jahre bei ihm gewesen. Als die sieben Jahre vorbei waren, hatte er alles gesagt, was er wusste, denn seine Unterhaltungsgabe war begrenzt, und er beschloss, in seine eigene Burg zurückzukehren. Als er ankam, sah er die Kinder in dem Garten spielen.

»Was macht ihr hier?« schrie er mit sehr barscher Stimme, und die Kinder rannten davon.

»Mein eigener Garten ist mein eigener Garten,« sagte der Riese; »das kann jeder verstehen, und ich erlaube niemand, darin zu spielen als mir selbst.« Deshalb baute er ringsherum eine hohe Mauer und befestigte eine Tafel daran:

Eintritt bei Strafe verboten.

Er war ein sehr selbstsüchtiger Riese.

Die armen Kinder hatten nun keinen Platz, wo sie spielen konnten. Sie versuchten auf der Straße zu spielen, aber die Straße war sehr staubig und voll von harten Steinen, und das liebten sie nicht. Sie pflegten rund um die hohe Mauer zu gehen, wenn ihr Unterricht vorbei war, und von dem schönen Garten dahinter zu reden. »Wie glücklich waren wir dort,« sagten sie zueinander.

Dann kam der Frühling, und überall im Land waren kleine Blumen und kleine Vögel. Nur im Garten des selbstsüchtigen Riesen war es noch Winter. Die Vögel wollten darin nicht singen, weil dort keine Kinder waren, und die Bäume vergaßen zu blühen. Einmal steckte eine schöne Blume ihren Kopf aus dem Gras hervor, aber als sie die Tafel sah, taten ihr die Kinder so leid, dass sie wieder in den Boden hinabglitt und sich schlafen legte. Die einzigen Wesen, die daran ihre Freude hatten, waren Schnee und Frost. »Der Frühling hat diesen Garten vergessen,« sagten sie, »deshalb wollen wir hier das ganze Jahr durch wohnen.« Der Schnee bedeckte das Gras mit seinem dicken, weißen Mantel, und der Frost bemalte alle Bäume mit Silber. Dann luden sie den Nordwind zum Besuch ein, und er kam. Er war in Pelze eingehüllt und brüllte den ganzen Tag im Garten herum und blies die Dachkamine herab. »Dies ist ein entzückender Platz,« sagte er; »wir müssen den Hagel bitten, herzukommen.« So kam der Hagel. Er rasselte jeden Tag drei Stunden lang auf das Dach der Burg, bis er fast alle Dachziegel zerbrochen hatte, und dann rannte er immer im Kreis durch den Garten, so schnell er nur konnte. Er war in Grau gekleidet, und sein Atem war wie Eis.

»Ich verstehe nicht, warum der Frühling solange ausbleibt,« sagte der selbstsüchtige Riese, als er am Fenster saß und auf seinen kalten, weißen Garten hinaussah; »hoffentlich gibt es einen Witterungsumschlag.«

Aber der Frühling kam überhaupt nicht, ebenso wenig wie der Sommer. Der Herbst brachte in jeden Garten goldene Frucht, nur in des Riesen Garten brachte er keine. »Er ist zu selbstsüchtig,« sagte er. So war es denn dort immer Winter, und der Nordwind und der Hagel und der Frost und der Schnee tanzten zwischen den Bäumen umher.

Eines Morgens lag der Riese wach im Bett, da hörte er eine liebliche Musik. Sie klang so süß an seine Ohren, dass er glaubte, des Königs Musiker kämen vorbei. Es war in Wirklichkeit nur ein kleiner Hänfling, der draußen vor seinem Fenster sang, aber er hatte so lange Zeit keine Vögel mehr in seinem Garten singen hören, dass es ihm die schönste Musik von der Welt zu sein dünkte. Dann hörte der Hagel auf, über seinem Kopf zu tanzen, der Nordwind brüllte nicht mehr, und ein entzückender Duft kam durch den offenen Fensterflügel zu ihm. »Ich glaube, der Frühling ist endlich gekommen,« sagte der Riese; und er sprang aus dem Bett und schaute hinaus.

Was sah er?

Er sah das wundervollste Bild. Durch ein kleines Loch in der Mauer waren die Kinder hereingekrochen und saßen in den Zweigen der Bäume. Auf jedem Baum, den er sehen konnte, war ein kleines Kind. Und die Bäume waren so froh, die Kinder wiederzuhaben, dass sie sich selbst mit Blüten bedeckt hatten und ihre Arme zärtlich um die Köpfe der Kinder legten. Die Vögel flogen umher und zwitscherten vor Entzücken, und die Blumen blickten aus dem grünen Gras hervor und lachten. Es war ein lieblicher Anblick, nur in einer Ecke war noch Winter. Es war die äußerste Ecke des Gartens, und in ihr stand ein kleiner Knabe. Er war so winzig, dass er nicht bis zu den Zweigen des Baumes hinaufreichen konnte, und er wanderte immer um ihn herum und weinte bitterlich. Der arme Baum war noch ganz mit Eis und Schnee bedeckt, und der Nordwind blies und brüllte über ihn weg. »Klett’re hinauf! kleiner Knabe,« sagte der Baum und bog seine Zweige hinab, soweit er konnte; aber der Knabe war zu winzig.

Und des Riesen Herz schmolz, als er hinausblickte. »Wie selbstsüchtig ich gewesen bin!« sagte er; »jetzt weiß ich, warum der Frühling nicht hierherkommen wollte. Ich werde den armen, kleinen Knaben oben auf den Baum setzen, und dann will ich die Mauer umstoßen, und mein Garten soll für alle Zeit der Spielplatz der Kinder sein.« Es war ihm wirklich sehr leid, was er getan hatte.

Er stieg hinab, öffnete ganz sanft die Vordertüre und ging hinaus in den Garten. Aber als ihn die Kinder sahen, waren sie so erschrocken, dass sie alle davonliefen, und es im Garten wieder Winter wurde. Nur der kleine Junge lief nicht fort, denn seine Augen waren so voll von Tränen, dass er den Riesen gar nicht kommen sah. Und der Riese stahl sich hinter ihn, nahm ihn behutsam in die Hand und setzte ihn auf den Baum. Und der Baum brach sofort in Blüten aus, und die Vögel kamen und sangen darauf, und der kleine Junge streckte seine beiden Arme aus, schlang sie rund um des Riesen Nacken und küsste ihn. Und als die anderen Kinder sahen, dass der Riese nicht mehr böse war, kamen sie zurückgerannt, und mit ihnen kam der Frühling. »Es ist jetzt euer Garten, kleine Kinder,« sagte der Riese, und er nahm eine große Axt und schlug die Mauer nieder. Und als die Leute um zwölf Uhr zum Markt gingen, da fanden sie den Riesen spielend mit den Kindern in dem schönsten Garten, den sie je gesehen hatten. Den ganzen Tag lang spielten sie, und des Abends kamen sie zum Riesen, um sich von ihm zu verabschieden.

»Aber wo ist euer kleiner Gefährte?« fragte er, »der Knabe, den ich auf den Baum setzte.« Der Riese liebte ihn am meisten, weil er ihn geküsst hatte.

»Wir wissen es nicht,« antworteten die Kinder; »er ist fortgegangen.«

»Ihr müsst ihm bestimmt sagen, dass er morgen wieder hierherkommt,« sagte der Riese. Aber die Kinder erklärten, sie wüssten nicht, wo er wohne, und hätten ihn nie vorher gesehen; und der Riese fühlte sich sehr betrübt.

Jeden Nachmittag, wenn die Schule vorbei war, kamen die Kinder und spielten mit dem Riesen. Aber der kleine Knabe, den der Riese liebte, wurde nie wieder gesehen. Der Riese war sehr gütig zu allen Kindern, aber er sehnte sich nach seinem ersten kleinen Freund und sprach oft von ihm. »Wie gerne möchte ich ihn sehen!« pflegte er zu sagen.

Jahre vergingen, und der Riese wurde sehr alt und schwach. Er konnte nicht mehr draußen spielen, und so saß er in einem hohen Lehnstuhl und beobachtete die Kinder bei ihren Spielen und bewunderte seinen Garten. »Ich habe viele schöne Blumen,« sagte er, »aber die Kinder sind die schönsten Blumen von allen.«

Eines Wintermorgens blickte er aus seinem Fenster hinaus, als er sich anzog. Er hasste jetzt den Winter nicht mehr, denn er wusste, dass er nur ein schlafender Frühling war, und dass die Blumen sich dann ausruhten.

Plötzlich rieb er sich die Augen vor Staunen und schaute atemlos hinaus. Es war wirklich ein wunderbarer Anblick. Im äußersten Winkel des Gartens war ein Baum ganz bedeckt mit lieblichen, weißen Blumen. Seine Zweige waren ganz golden, und silberne Früchte hingen von ihnen herab, und darunter stand der kleine Knabe, den er geliebt hatte.

In großer Freude rannte der Riese die Treppe hinab und hinaus in den Garten. Er eilte über das Gras und näherte sich dem Kinde. Als er dicht bei ihm war, wurde sein Gesicht rot vor Zorn, und er fragte: »Wer hat es gewagt, dich zu verwunden?« Denn aus den Handflächen des Kindes waren zwei Nägelmale, und zwei Nägelmale waren auf den kleinen Füßen.

»Wer hat es gewagt, dich zu verwunden?« schrie der Riese; »sage es mir, damit ich mein großes Schwert nehme und ihn erschlage.«

»Nein!« antwortete das Kind; »denn dies sind Wunden der Liebe.«

»Wer bist du?« fragte der Riese, und eine seltsame Ehrfurcht befiel ihn, und er kniete vor dem kleinen Kinde.

Und das Kind lächelte den Riesen an und sagte zu ihm: »Du ließest mich einmal in deinem Garten spielen; heute sollst du mit mir in meinen Garten kommen, der das Paradies ist.« Und als die Kinder an diesem Nachmittag hineinliefen, fanden sie den Riesen tot unter dem Baum liegen, ganz bedeckt mit weißen Blüten.

maerchen Ein Artikel bei zeit-online hat dieses Märchen als Parabel für die aktuelle Flüchtlingssituation in Europa genommen sehr lesenswert hier.

Oscar Wildes gesammelte Märchen und Erzählungen sind hier erschienen.

 

Die Chance der Bärenraupe

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Karl-Heinz Liebisch / pixelio.de

Karl-Heinz Liebisch / pixelio.de

Von Rudolph Otto Wiemer.
Keine Chance.
Sechs Meter Asphalt.
Zwanzig Autos in einer Minute.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.Die Bärenraupe weiß nichts von Autos.
Sie weiß nicht wie breit der Asphalt ist.
Weiß nichts von Fußgängern, Radfahrern, Mopeds.
Die Bärenraupe weiß nur,
dass jenseits Grün wächst.
Herrliches Grün,
vermutlich fressbar.

Sie hat Lust auf Grün. Man müsste hinüber.
Keine Chance.
Sechs Meter Asphalt.

Sie geht los auf Stummelfüßen.
Zwanzig Autos in der Minute.
Geht los ohne Hast. Ohne Furcht. Ohne Taktik.
Fünf Laster. Ein Schlepper. Ein Pferdefuhrwerk.
Geht los und geht und geht und kommt an.

Zur Person:
Rudolf Otto Wiemer wurde 1905 in Friedrichroda/Thüringen geboren. Er war Lehrer in Böhmen, Thüringen und Niedersachsen, zeitweise auch
Bibliothekar und Puppenspieler. Bis 1967 arbeitete er als Realschullehrer in Göttingen, wo er seit 1954 lebte. Er veröffentlichte Romane, Erzählungen, Gedichte, Hörspiele, Kinderbücher und Stücke für Laienspieler.1998 starb er in Göttingen. Übersicht lieferbare Bücher hier.

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